Bamberg

Bamberg
Bạm|berg:
Stadt in Franken.

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Bạmberg,
 
1) kreisfreie Stadt im Regierungsbezirk Oberfranken, Bayern, Sitz der Verwaltung des Landkreises Bamberg, 262 m über dem Meeresspiegel, 69 000 Einwohner; im breiten Tal der Regnitz. Auf einer etwa 700 m breiten Insel liegt der alte »bürgerliche« Teil Bambergs mit den Stadtteilen Theuerstadt, Inselstadt und Sand. Das »geistliche« Bamberg erstreckt sich im Westen auf Buntsandsteinhöhen, die durch zahlreiche Bachläufe aus steilem Talhang herausgeschnitten sind;
 
Erzbischofssitz; die Universität geht auf ein 1585 errichtetes Gymnasium academicum zurück, das 1647 von Bischof Melchior Otto Voit von Salzburg (1642-53) zu einer Zweifakultäten-Universität (Theologie, Philosophie) erhoben wurde, 1739 durch Bischof Friedrich Karl Graf von Schönborn (1729-46) zur klassischen Vierfakultäten-Universität erweitert, 1923 in eine Philosophisch-Theologische Hochschule umgewandelt, wurde die Universität Bamberg 1972 wiedergegründet und trägt seit 1988 in Würdigung ihrer beiden Gründer den Namen »Otto-Friedrich-Universität«; Staatsbibliothek und -archiv, Astronomisches Institut der Universität Erlangen-Nürnberg sowie viele andere Bildungseinrichtungen und Museen (u. a. Diözesanmuseum, Historisches Museum, E. T. A. Hoffmann-Haus, Staatsgalerie Bamberg); Sitz der Bamberger Symphoniker.
 
 
Im Wirtschaftsleben spielt das ins Mittelalter zurückgehende, auch auf Fernhandel eingestellte Gewerbe der Gärtner, besonders in der Theuerstadt, eine wichtige Rolle; Obstbau durch Häcker (Kleinbauern) im Westen der Stadt. In der Inselstadt sind Verwaltung, Banken, Groß- und Einzelhandel konzentriert. Die Industrie umfasst u. a. elektrotechnische, Textil- und Bekleidungs-, Lederverarbeitungsbetriebe.
 
Verkehr:
 
 
 
An der Stelle der alten Burg steht heute der Bamberger Dom. Daneben liegen die Alte Hofhaltung mit Resten der Königspfalz, die Kurien der Domherren und die Neue Residenz (östlicher Teil 1695-1703 von J. L. Dientzenhofer erbaut). Neben dem Dom beherrschen zahlreiche Kirchen das Stadtbild, u. a. Kloster Sankt Michael (gegründet 1015, Neubau 1121, Barockfassade von J. L. Dientzenhofer um 1700); Sankt Jakob (gegründet nach 1065, 1072 Weihe einer Krypta), Sankt Stephan (heutige Kirche aus dem 17. Jahrhundert), Sankt Gangolf (um 1060), Karmeliterkirche (1692 ff. Umbau durch J. L. Dientzenhofer). Zwischen zwei Brücken inmitten des linken Regnitzarms steht das Alte Rathaus, hervorgegangen aus einem Brückenturm (14. Jahrhundert), barock umgestaltet 1744-56. Neben dem Rathaus sind noch zahlreiche barocke Bürgerhäuser erhalten, u. a. das Böttingerhaus (1715-22). 1994 wurde die Altstadt von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt.
 
 
Bamberg, 902 als Burg der Babenberger erwähnt, wurde 1007 Bischofssitz.
 
 
J. Maierhöfer: B. (1973);
 
B. Die Altstadt als Denkmal, hg. v. W. Braun u. G. Seifert (1980);
 
Bibliogr. zur Gesch. v. Stadt u. Hochstift B. 1945-1975 (1980).
 
 2) Landkreis im Regierungsbezirk Oberfranken, Bayern, 1 167 km2, 141 700 Einwohner, Verwaltungssitz ist 1). Der Landkreis reicht von der Abdachung des Steigerwalds im Westen über die Mündung der Regnitz in den Main bis auf die nördliche Fränkische Alb im Osten. In der Landwirtschaft dominieren Gemüse- und Obstbau, in Flugsandgebieten vor der Alb und auf den Höhen gibt es größere Waldflächen. Industrie (Maschinenbau, Elektro-, Textil- und Bekleidungsindustrie) ist v. a. in der Stadt Bamberg konzentriert.
 
 3) katholisches Bistum, 1007 von Kaiser Heinrich II. gegründet, wurde aus Würzburger und Eichstätter Diözesangebieten abgezweigt. Das kaiserliche Hochstift wuchs im 12. Jahrhundert zu einem mächtigen Territorium zusammen, das von der Fränkischen Alb bis nach Kärnten reichte. 1803 kam es an Bayern, zuvor war Villach schon 1759 an Österreich verkauft worden. 1817 wurde es als Erzbistum mit erheblichem Gebietszuwachs von Würzburg gegründet. Zur Kirchenprovinz Bamberg gehören Eichstätt, Speyer und Würzburg als Suffraganbistümer; Erzbischof ist seit Juli 2002 L. Schick. ( katholische Kirche, Übersicht)
 

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Bạm|berg: Stadt in Franken.

Universal-Lexikon. 2012.

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